2. Leben:Entdeckung
Heidi Klums Vater Günther ist gelernter Chemiefacharbeiter und
ehemaliger Produktionsleiter beim Parfümhersteller 4711, ihre Mutter Erna
arbeitete früher als Friseurin.
Klums Karriere begann 1992 mit ihrer Teilnahme am Wettbewerb Model
’92, der in der Late-Night-Show Gottschalk Late Night von Thomas
Gottschalk veranstaltet wurde. Bei diesem Wettbewerb setzte sich die
damals 19-jährige Schülerin gegen 25.000 Konkurrentinnen durch und
gewann einen mit 300.000 US-Dollar dotierten Vertrag als Fotomodell für
die Dauer von drei Jahren. Nach dem bestandenem Abiturverzichtete sie
auf einen Ausbildungsplatz als Modedesignerin in Düsseldorf, um als
Model zu arbeiten. Seit 1993 lebt Klum in den Vereinigten Staaten.
Der Durchbruch gelang Heidi Klum 1998 mit der Abbildung auf der
Titelseite der Bademodenausgabe der US-amerikanischen Zeitschrift
Sports Illustrated mit 55 Millionen Lesern. Fortan war Klum auch für die
Unterwäschefirma Victoria’s Secret tätig, außerdem erschien sie auf den
Titelseiten von Zeitschriften wie Vogue oder Elle und wurde ein
international gefragtes Model und Werbegesicht.
Heidi Klums Vater ist auch ihr Manager. Er gründete in Bergisch Gladbach
die Heidi Klum GmbH & Co. KG und betreibt dort auch deren Büro.
3. Selbstvermarktung und
Image
Klum ist für verschiedene Unternehmen als Werbeträger tätig gewesen.Sie nutzt ihre internationale
Bekanntheit auch zur Vermarktung von Produkten, die ihren Namen als Bestandteil des Markennamens
tragen. Dabei wird durch die ausführenden Vertragspartner jeweils herausgestellt, dass Klum persönlich
in irgendeiner Weise Einfluss auf das beworbene Produkt genommen haben soll. Der Namen des Models
wird in Zusammenhang mit unterschiedlichsten Produkten verwendet, beispielsweise Süßwaren,
Schmuck, Kleidung und zwei Parfums.
Unter dem Namen My Favorite Candies by Heidi Klum lanciert die deutsche Firma Katjes gemeinsam mit
dem US-Distributionspartner Hillside Candy ein Fruchtgummisortiment auf dem US-amerikanischen
Markt. Der New Yorker Juwelier Mouawad bietet eine Heidi-Klum-Kollektion an. Er ist ebenfalls
verantwortlich für die Gestaltung eines jährlich jeweils neuen Diamant-Büstenhalters der Firma Victoria’s
Secret, den Klum mehrfach präsentierte.
Im Dezember 2004 erschien Klums Buch Heidi Klum’s Body of Knowledge: 8 Rules of Model Behavior (to
Help You Take Off on the Runway of Life), das seit April 2005 auch auf Deutsch unter dem Titel Natürlich
erfolgreich vermarktet wird. Die Co-Autorin Alexandra S. Postman ist zuvor als Mitautorin eines Buchs
über plastische Chirurgie in Erscheinung getreten und Redakteurin der Frauenzeitschrift Elle.
2005 taufte Klum während einer öffentlichen Veranstaltung eine Rosensorte auf den Namen Heidi-Klum-
Rose.
Ende des Jahres 2005 sorgte Klums Vater und Manager Günther Klum für Empörung in der
deutschsprachigen Weblogszene und für ein beachtliches Medienecho. Dieser hatte versucht, einem
Blogger die Erwähnung des Namens Heidi Klum in der URL eines Blogeintrages zu untersagen. Auslöser
der Auseinandersetzung war ein Eintrag, der Klums Engagement als McDonald’s-Testimonial
thematisierte.
2009 widmete die deutsche Vogue Klum eine komplette 140-seitige monothematische Juni-Ausgabe.
Laut der Forbes-Liste The World's 15 Top-Earning Models galt Heidi Klum 2008 als eines der
bestbezahlten Models der Welt. 2012 tauchte sie auf dieser Liste nicht mehr auf, da sie kein reines
Model mehr sei; sie sei inzwischen ein Mogul, wie ihre Kollegin Tyra Banks. In der Liste Most Powerful
Women belegte sie 2011 Platz 39.
4. Film, Fernsehen und
Musik
Im Dezember 2004 startete Klums erste Fernsehshow beim US-amerikanischen Fernsehsender Bravo TV: Bei
Project Runway (Projekt Laufsteg) ist sie nicht nur eine von elf Produzenten, sondern auch Moderatorin und Jury-
Vorsitzende der Show: Die Kandidaten der Show kämpfen im Ausschlussverfahren darum, von der Jury als bester
der zwölf antretenden Amateur-Modedesigner ausgewählt zu werden.
Heidi Klum arbeitet gelegentlich auch als Schauspielerin. In der US-amerikanischen Fernsehserie Chaos City
spielte sie 1999 in sieben Folgen sich selbst (das Fotomodell Heidi Klum) als Freundin der Hauptfigur (dargestellt
von Michael J. Fox). Im Film Über kurz oder lang spielte sie ein Frisuren-Model namens Jasmine. 2001 trat sie in
einer Folge der Serie Sex and the City als Gast auf und spielte ebenfalls sich selbst. 2006 hatte sie einen kurzen
Auftritt in der US-amerikanischen Filmkomödie Der Teufel trägt Prada. Ferner hatte sie einen Gastauftritt in der US-
Serie Malcolm mittendrin als Hockeyspielerin und in der amerikanischen Fantasykomödie Ella – Verflixt &
zauberhaft in der sie eine schöne, freundliche Riesin spielt. Im Jahr 2010 erhielt Heidi Klum zusammen mit Model-
Kollegin Paulina Porizkova für eine Episode in der Fernsehserie Desperate Housewives eine weitere Gastrolle, in
der sie sich selbst spielt.
Weltweite Aufmerksamkeit gewann Klum durch ihre Moderation zur Gruppenauslosung der Fußball-WM 2006 am
9. Dezember 2005 in Leipzig an der Seite vonReinhold Beckmann. An diesem Abend saßen ca. 320 Millionen
Zuschauer weltweit vor den Bildschirmen. Wegen ihres nach iranischer Wertevorstellung unsittlichen Kleides wurde
ihr Auftritt während der Ausstrahlung im iranischen Fernsehen zensiert.
Ab Januar 2006 moderierte Heidi Klum erstmals die Model-Castingshow Germany’s Next Topmodel auf ProSieben.
Klum sprach in der Sendung offen die Ansprüche aus, die heutzutage allgemein an Models in Bezug auf Gewicht
und Figur gestellt werden, unter anderem auch, dass Mädchen, die an sich nach dem Body-Mass-Index (BMI)
untergewichtig sind, für eine Modelkarriere dennoch als zu dick gelten könnten. In diesem Zusammenhang warnten
einige Experten aufgrund der großen Öffentlichkeitswirkung vor der Show, da sie möglicherweise Mädchen in die
Magersucht treibe. Trotz dieser Kontroverse wurde Germany’s Next Topmodel in jährlichen Staffeln unter Klums
Moderation fortgesetzt.
Am 17. November 2006 erschien ihre erste Single Wonderland, die für eine Reihe von Douglas-Werbespots
produziert wurde. Den gesamten Erlös der Single spendete sie dem Bethanien Kinderdorf aus ihrer Heimatstadt
Bergisch Gladbach. Die Single erreichte Platz 13 der deutschen Single-Charts.
2011 übernahm Klum in den USA die Moderation der Sendung Seriously Funny Kids, bei der Kinder im Stile der
Versteckten Kamera hinters Licht geführt werden.
Am 11. November 2012 moderiert sie die MTV Europe Music Awards 2012 live aus Frankfurt am Main.
5. Privatleben
1997 heiratete Klum den 14 Jahre älteren Starfriseur Ric Pipino,
mit dem sie in New York lebte. 2002 folgte die Trennung, 2003 die
Scheidung. In einer darauffolgenden Beziehung mit dem Formel-1
-Manager Flavio Briatore wurde sie schwanger und brachte am 4.
Mai 2004 in New York ihre erste Tochter zur Welt. Briatore
bestreitet allerdings, Vater des Kindes zu sein. Am 10. Mai 2005
heiratete sie in Mexiko den britischen Sänger Seal. Mit ihm hat sie
zwei Söhne (* 2005, * 2006) und eine Tochter (* 2009). Nach der
Heirat lebte die Familie in Beverly Hills[21], seit 2011 in Brentwood
.
2008 nahm Klum neben der deutschen auch die US-
amerikanische Staatsbürgerschaft an. Am 5. Oktober 2009
beantragte sie eine Änderung ihres Namens in Heidi Samuel
entsprechend dem bürgerlichen Familiennamen ihres Mannes, die
im November 2009 bewilligt wurde. Einen Monat später adoptierte
Seal Klums erste Tochter. Am 22. Januar 2012 gab das Paar
seine Trennung bekannt Am 6. April 2012 reichte Klum beim
County Superior Court in Los Angeles die Scheidung ein und
nahm ihren Mädchennamen wieder an.
6. Kritik
Die Tierschutzorganisation PETA verlieh Klum aufgrund ihrer Vorliebe
für Pelz im Jahr 2008 den Worst Dressed Award Germany.
2009 kürte die feministische Zeitschrift Emma Klum in der Ausgabe
Mai/Juni mit dem Negativpreis „Pascha des Monats“, aufgrund ihres
Umgangs mit den Kandidatinnen in Germany’s Next Topmodel.
Emma schrieb: „Diese stupsnasige und kaltschnäuzige Scharführerin
peitscht hunderte von naiven jungen Mädchen bislang Richtung
Versandhaus-Katalog, wo auch Heidi selber einst brillierte.“ [Kritisiert
wurde Klums Versteckte-Kamera-Sendung Seriously Funny Kids.
Zwar gebe es darin auch „harmlose Gags", schreibt die FAZ.
Nichtsdestoweniger zeichne sich die Sendung „im Kern dann doch
durch die entschlossene Mischung aus Rührseligkeit und Sadismus
aus, die man sonst nur von Schäferhundzüchtern der ganz üblen
Sorte kennt“.
Sie trat nie auf den Laufstegen der großen Modenschauen
in Paris, Mailand oder New York auf, was Karl Lagerfeld bemängelte.
Sie sei ein "Werbegirl". Klum erklärt ihre Nichtpräsenz auf den
Laufstegen der Modemetropolen damit, dass sie dafür einfach "zu
klein und zu rund" war. Allerdings habe sie als Model gutes Geld
verdient.